Auf Kurs in Güterumschlag und Digitalisierung

Im Rostocker Fracht- und Fischereihafen (RFH) sind in den ersten neun Monaten 2025 insgesamt 670.000 Tonnen Güter umgeschlagen worden. Damit hält der zweitgrößte Rostocker Hafen in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld Kurs und steuert auf ein hohes Jahresergebnis von ca. 880.000 Tonnen zu, das bereits 2024 erreicht worden war. „Diese Bilanz ist kein Selbstläufer“, hebt RFH-Geschäftsführer Steffen Knispel hervor. „In konjunkturell unsicheren Zeiten, in denen Güterströme schnell versiegen bzw. sich verlagern können, kommt es umso mehr darauf an, mit zusätzlichen Dienstleistungen bestehende Kundenbeziehungen zu festigen und um jeden potenziellen neuen Kunden zu kämpfen und das Güterportfolio zu erweitern.“ Der RFH könne dabei mit einer modernen, gut ausgebauten Hafeninfrastruktur punkten, zu der unter anderem große Lagerkapazitäten und ein eigener Gleisanschluss an das nationale und internationale Schienennetz gehören.

Maßgeblich für das Umschlagergebnis des RFH sind die Hauptgutarten Holz und Düngemittel. In den ersten neun Monaten gingen rund 335.000 Tonnen Rundholz und Holzhackschnitzel (2024 gesamt: 385.000 Tonnen) über die Kaikante. Bei Düngemittel betrug das Ergebnis rund 261.000 Tonnen (2024 gesamt: 315.000 Tonnen). Hier konnte in diesem Jahr als weitere Gutart technischer Harnstoff hinzugewonnen werden, der in der Landwirtschaft und in der Industrie zum Einsatz kommt. Es wurden 13.400 Tonnen technischer Harnstoff umgeschlagen. Außerdem gehören rund 23.700 Tonnen umgeschlagenes Getreide und rund 14.100 Tonnen Frostware zur erfolgreichen Dreivierteljahresbilanz.

Bei der weiteren Digitalisierung der Betriebsabläufe plant der RFH, mit Unterstützung eines digitalen Terminal Operating Systems (TOM) die Prozesse der Instandhaltung und Wartung im Unternehmen neu zu strukturieren und effizienter zu gestalten. Übergreifend soll in den Bereichen Hafenwirtschaft, Immobilien und im Fuhrpark „eine Instandhaltungsstrategie implementiert werden, die es ermöglicht, datenbasiert Wartungsintervalle einzuhalten, vorbeugend Reparaturen durchzuführen und rechtzeitig Ersatzinvestitionen auszulösen“, erklärt Hafenchef Steffen Knispel. So könne besser gewährleistet werden, dass Arbeitsmittel, Maschinen und Fahrzeuge nachhaltig, umweltschonend und kostensparend genutzt werden.
Noch in diesem Jahr soll damit begonnen werden, das TOM-System einzuführen.

Zuletzt hatte der RFH mit der Installation von rund 250 Sensoren auf dem Hafengelände und des technischen Equipments für das hochleistungsfähige LoRaWAN-System (Long Range Wide Area Network) die Grundlagen geschaffen, beispielweise künftig sämtliche Zählerstände für Strom und Wärme autark auszulesen. Das ermöglicht es unter anderem, die Abrechnung für die Kunden zu automatisieren. In den kommenden Monaten soll zudem das in der Wirtschaft bereits bewährte CRM-System (Customer-Relationship-Management) im RFH zur Anwendung gebracht werden. Mit dem computergestützten Managementsystem können betriebliche Prozesse insbesondere in den Bereichen Vertrieb, Marketing und Kundendienst vernetzt und transparent gestaltet werden.

In den ersten neun Monaten 2025 gingen im RFH insgesamt rund 670.000 Tonnen Güter über die Kaikante. Bild: RFH

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